Nach seinem Wechsel von Rot-Weiss Essen zu Gornik Zabrze gehörte Lawrence Ennali unter dem polnischen Trainer Jan Urban bislang zu den Rotationsspielern. In den ersten neun Partien der Ekstraklasa stand der Rechtsaußen achtmal im Kader und wurde fünfmal eingewechselt. Bislang blieb er dabei jedoch ohne Torbeteiligung.
Vor anderthalb Wochen sammelte der gebürtige Berliner noch Spielpraxis bei der Zweitvertretung in der dritten polnischen Liga und verhalf Zabrze II mit einem Treffer zu einem 4:1-Auswärtssieg über Gornik Polkowice.
Am Mittwochabend stellte der schnelle Außenbahnspieler dann aber auch in der ersten Mannschaft seine Qualitäten zur Schau. In der ersten Pokalrunde war Zabrze zu Gast beim Zweitligisten GKS Katowicze – ein Derby, bei dem die beiden Vereine nur rund 20 Kilometer auseinanderliegen.
Ennali entscheidet das Spiel
Ennali startete erneut von der Bank, sollte in der zweiten Halbzeit aber noch seinen großen Auftritt bekommen. Nachdem Sebastian Musiolik und Kamil Lukoszek schon im ersten Durchgang eine 2:0-Führung für Zabrze erspielten, kam der 21-Jährige in der 64. Minute – und machte kurz darauf alles klar.
Erst blieb Ennali am Ende eines Konters vor dem Tor eiskalt und überlupfte den Torwart – der den Ball noch leicht berührte, aber nicht mehr entscheidend abwehren konnte - zum 3:0, dann besiegelte er nach einem Patzer der gegnerischen Hintermannschaft in den letzten Zügen der Partie auch noch den 4:0-Endstand.
Ich hatte einen schwierigen Start, es war schwierig für mich, mich an das Team anzupassen. Aber in den letzten Wochen wird es immer besser, ich gewöhne mich dran und werde selbstbewusster
Lawrence Ennali
"Das Gefühl nach dem ersten Tor war toll“, freute sich Ennali anschließend gegenüber vereinseigenen Medien. „Es war mein erstes Pflichtspieltor und es hat dem Team in einem stressigen Moment geholfen. Anschließend war das Spiel entschieden.“
In Zabrze hofft man nun, dass dieses Erfolgserlebnis dem Neuzugang einen Schub geben kann. Ennali selbst gab sich optimistisch. „Ich hatte einen schwierigen Start, es war schwierig für mich, mich an das Team anzupassen. Aber in den letzten Wochen wird es immer besser, ich gewöhne mich dran und werde selbstbewusster. Ich lebe nun seit etwa zwei Monaten in Polen, alles wird etwas einfacher.“
Die nächste Chance, sich zu zeigen, bekommt der ehemalige Essener vielleicht schon am Montag (19 Uhr). Dann empfängt Gornik Zabrze, die mit neun Punkten aus den ersten neun Spielen auf Platz 14 liegen, den Tabellenvierten Zaglebie Lubin.